Die Ideen des Seniors werden noch immer auf Papier sichtbar. Im Kontrast zu den Computermonitoren auf den modernen Schreibtischen rundum fällt das Zeichenbrett an einer Wand des Büros fast exotisch auf. Für Adolf Henzler ist es ein altbewährtes Arbeitsgerät, mit dem er schon so mancher Idee Gestalt verliehen hat – und nicht selten auch dem einen oder anderen Patent. Vor 13 Jahren übergab der heute 78-Jährige die Geschäftsleitung und damit die operative Verantwortung seinen beiden Söhnen Holger und Thomas Henzler. Seit sieben Jahren hat er sich auch als Gesellschafter der GL GmbH Metall- und Werkstatttechnik zurückgezogen. In den Büros und Produktionshallen am Standort Frickenhausen schaut er aber immer wieder vorbei – und ist gern gesehen, denn die Jugend schätzt seine Ideen. Immerhin: vor nunmehr 27 Jahren hat Adolf Henzler das Unternehmen gegründet und dabei mit sage und schreibe 52 Jahren einen Neuanfang in der Selbstständigkeit gewagt.

Mit der Stahlbearbeitung mittels Laserschneidmaschinen, sowie Kanten und Schweißen, hat einst alles begonnen. Inzwischen hat sich GL Technics einen Namen als führender Hersteller von Werkstattgeräten in Deutschland – und zunehmend in internationalen Märkten – gemacht. Nach wie vor schätzen das Familienunternehmen aber auch namhafte Kunden verschiedener Branchen, wenn es um die Blechfertigung geht. Im Bereich der Werkstatttechnik entwickelt GL Technics hochwertige Geräte unter anderem für die Bremsenwartung, das Spülen von Automatikgetrieben, das sichere Entleeren und Belüften von Kraftstofftanks wie auch das sichere Befüllen von AdBlue®-Tanks. "Sehr viel Freude macht uns und den Werkstätten der Easylift", merkt Geschäftsführer Thomas Henzler an. Die druckluftbetriebene Hebehilfe für Räder wurde schon mehrfach prämiert, ermöglicht sie doch nicht nur einen komfortablen und rückenschonenden Radwechsel, sondern zählt derzeit auch zur schnellsten Hebevorrichtung auf dem Markt.

Hinter den zwei Monitoren an seinem Schreibtisch ist der heutige Konstruktionsleiter von GL, Marcel Franz, nicht auf den ersten Blick auszumachen. Der Entwicklungsingenieur und Master of Science verschafft sich gerade einen Überblick über die Radhebehilfe Easylift. Alle Daten, Zeichnungen und sonstige Informationen zum Produkt einzusehen ist für ihn dank Solidworks PDM Professional kein Problem – und nicht nur für ihn, sondern für alle Mitarbeiter, die damit zu tun haben. Die Datenverwaltungslösung ermöglicht eine optimale Zusammenarbeit sowohl im Konstruktionsteam als auch zwischen Konstruktion und Fertigung. System- und abteilungsübergreifend können den Mitarbeitern alle Daten und zugehörigen Dokumente der Produkte zur Verfügung gestellt werden, an denen sie arbeiten. "Spitze dabei ist, dass ich dennoch stets die Sicherheit habe, mit der neuesten Datei zu arbeiten", betont Marcel Franz und holt eine Datei aus dem "Tresor". Während er nun an ihr arbeitet, wird sie für niemanden im Unternehmen zugänglich sein. "Die überarbeiteten Dateien bleiben stets erhalten", fügt er an, so könne bei Bedarf auch immer auf Vorgängerversionen zurückgegriffen werden und der Überblick über den vollständigen Konstruktionsverlauf ist gegeben.

"Als wir – mein Bruder und ich – 2005 in der Firma Verantwortung übernommen haben, war für uns klar, dass neue Techniken einziehen müssen, damit wir auf dem Markt bestehen können", erzählt Thomas Henzler beim Blick auf das Zeichenbrett. Konstruktion und komplette Neuentwicklungen erfolgen heute am Computer. Das Konstruktionsteam setzt dabei auf Solidworks Premium. Mittels der CAD Software finden auch die Zeichnungen des Seniors Eingang in die digitale 3D Welt, wie etwa jene eines speziell für einen Kunden entwickelten Adapters für eine Automatikgetriebespülung.

Auf einem Monitor hat Marcel Franz inzwischen den Workflow geöffnet und deutet auf ein Element – den Prototypenstatus. Selber hat er ihn eingeführt, gibt es doch Prototypen "Made in Frickenhausen" immer wieder. "Das Schöne an EPDM ist, dass ich damit auch experimentieren kann", sagt Franz, und ist sich zugleich sicher: "Die Kollegen von DPS hätten mir geholfen, wenn es nicht geklappt hätte." GL Technics wird hinsichtlich der genutzten Software von Solidworks wie auch des eingesetzten Finanz- und ERP-Systems von Sage von der DPS Gruppe aus Stuttgart bzw. München betreut. Der größte selbstständige Vertriebspartner von Solidworks in Europa und größter Partner von Sage in D-A-CH bietet seinen Kunden in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Polen sowohl Lösungen für technische als auch betriebswirtschaftliche Geschäftsprozesse an, inklusive steter Beratung.

"Als wir 2014 Sage 100 Office Line eingeführt haben, war das ein extremer Schritt", erinnert sich Thomas Henzler und erzählt von de Zeit zuvor, als die Stücklisten als Excel-Tabellen angelegt waren. Heute werden die kaufmännischen Daten von Einkauf, Verkauf, Produktion oder Buchhaltung mit der Sage 100 Office Line verarbeitet. Daten, die aus der Konstruktion mit einfließen, bilden die Basis für Fertigungsaufträge und Arbeitspläne. Möglich macht dies die EPDM Schnittstelle. Einen Fertigungsauftrag heute zu erstellen, das ist kein Vergleich zu einst. Produktnummer auswählen, Anzahl der produzierten Teile in die Maske eingeben und den gewünschten Starttermin der Produktion – dann heißt es abwarten. Innerhalb kurzer Zeit kann alles abgefragt werden, was benötigt wird, ob etwa die Vorkalkulation, Listen für die fremdgefertigten Teile wie auch den Materialeinkauf oder die Arbeitsplatzkosten. "Die Lagerhaltung haben wir noch nicht mit eingebunden, das ist der nächste Schritt", sagt Marcel Franz. Teile, die außer Haus beschichtet werden und dann wieder zurückkommen, hatten zu Anfang wegen zweier Artikelnummern Probleme gemacht, erzählt er, "aber nach intensivem Tüfteln an unserem speziellen Problem mit den Kollegen von DPS läuft jetzt alles richtig."

Auf den Listen für die Auftragsbearbeitung im Haus geht es bunt zu. Jeder Arbeitsgang ist mit einer speziellen Farbe versehen, Verwechslungen wird so vorgebeugt. Das hellblaue Quadrat etwa steht für die Montage. Der nebenstehende Barcode erfasst, wann mit einem Arbeitsschritt begonnen wurde, und wie lange dieser jeweils gedauert hat. „Diese Daten sind wichtig für die Produktionsplanung, um Liefertermine einhalten zu können, wie auch für die Auslastung der Maschinen“, erklärt Thomas Henzler. Während die letzten Strahlen der Nachmittagssonne in seinem Büro tanzen, schneidet sich in einer der Werkhallen nebenan Funken sprühend ein High-Tech-Laser durchs Metall. Wie die anderen CNC gesteuerten Werkzeugmaschinen, mit denen hier die Blechbearbeitung erfolgt, arbeitet auch er genau nach Vorgabe. Die Konstruktionsdaten wurden als DXF Datei direkt in die CNC Steuerung eingelesen. Für die Montage der Werkstattgeräte wurde vor gerade mal drei Jahren eine Produktionshalle mit rund 1.500 Quadratmeter Nutzfläche neu gebaut. Frickenhausen ist der Standort von GL Technics – und soll es auch bleiben. Hier ist das Familienunternehmen gewachsen und soll in Zukunft auch weiter wachsen.

Wie ist es um den Wareneingang bestellt, welche Rechnungen stehen zur Bezahlung an? Vor dem Feierabend widmet sich Thomas Henzler noch den kaufmännischen Belangen des Unternehmens. Dabei freut er sich über die Vereinfachungen, die ihm Sage 100 Office Line bietet. Mit wenigen Klicks kann der Diplombetriebswirt die Rechnungen nach Fälligkeit sortieren und jene an das Rechnungswesen übergeben, die bezahlt werden sollen. "Was einst mit viel Arbeitsaufwand verbunden war, geht heute fast nebenher", sagt er, überweist den Betrag per Profi Cash und bucht die Zahlungen. Auch wenn die Lohnbuchhaltung bei GL Technics der Steuerberater übernimmt, die Sage HR Suite bringt Thomas Henzler einigen Nutzen. Übersichtlich sind darin Überstunden, Fehlzeiten, Urlaubsplanung und alle Daten der derzeit 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfasst, die mit ihrem schwäbischem Tüftlergeist das Herz von GL Technics sind.

www.gl-gmbh.de