Das Software- und Systemhaus MicroNova wurde 1987 gegründet und beschäftigt heute über 320 Mitarbeiter an neun Standorten im In- und Ausland. Das Unternehmen bietet Produkte, Lösungen und Dienstleistungen in drei Geschäftsfeldern: „Testing“ von Automotive-Elektronik, Management von Mobilfunk- & Kommunikationsnetzen sowie die Distribution von Enterprise-Management-Lösungen.

In dem erstgenannten Bereich „Testing Solutions“ entwickelt MicroNova unter der Marke NovaCarts leistungsstarke und zukunftsfähige Hardware-in-the-Loop(HiL)-Simulatoren, Komponenten und Software für umfassende Testing-Anwendungen in technologisch anspruchsvollen Bereichen. Automobilhersteller und Zulieferer nutzen die Lösungen zur Absicherung einzelner Steuergeräte sowie Software- oder Hardware-Funktionen, bis hin zur gesamten Fahrzeugelektronik. Der Fokus liegt dabei unter anderem auf dem Thema Elektromobilität.

Fokus Elektromobilität

"Alle namhaften Automobilhersteller konzentrieren sich vermehrt auf die Elektromobilität. Daher ist es natürlich Teil unserer Strategie, diese Entwicklung technologisch mitzuprägen und die Automobilhersteller und -zulieferer bestmöglich zu unterstützen" , sagt Thomas Hackenbuchner, Head of Finance & Administration bei MicroNova. Und sein Kollege, Dirk Waltert, Head of Hardware-in-the-Loop (HiL)-Projekte Testing Solutions ergänzt: "Wir testen und simulieren weit in die Zukunft hinaus, etwa für Fahrzeuge, die erst in fünf Jahren auf den Markt kommen."

Um die erforderlichen elektronischen Komponenten frühzeitig zuverlässig zu testen, entwickelt und baut MicroNova HiL-Prüfstände für Automobilhersteller und -zulieferer. Für die Planung und Konstruktion dieser Prüfsysteme hat MicroNova folgende Softwarepakete von DPS gekauft: SOLIDWORKS als 3D-CAD Software, SOLIDWORKS Electrical für die elektrische Seite, bestehend aus SOLIDWORKS Electrical Schematics, ein 2D-Paket für die Schaltplanentwicklung sowie SOLIDWORKS Electrical 3D. Dies ermöglicht die 3D-Darstellung der elektrischen und mechanischen Komponenten der Prüfstände. "Die elektrische und die mechanische Welt stehen somit in direkter Verbindung. Wird an der einen Seite etwas geändert, wird es automatisch auch an der anderen getan. Beide Seiten entsprechen sich", so Dirk Waltert, "Es entstehen vollständige elektromechanische Modelle".

Zudem werden mit den CAD-Systemen Basiskonstruktionen vollzogen, wie Chassis, Schubladen, Karten, Leitungen usw. Erwähnt sei noch, dass mit Solidworks Electrical auch Systemdesigns entwickelt werden können. Dazu entsteht mit Hilfe einer Art Flussdiagrammen ein vollständiges Abbild des zukünftigen Prüfstands auf abstrakter Ebene. "Auch das machen wir", wie Waltert versichert.
 

Die NovaCarts-Prüfsysteme von MicroNova testen bis zu 120 Steuergeräte im Verbund. Darüber hinaus werden die Prüfstände für jede Fahrzeugreihe individuell angepasst. Kein Wunder, dass bei der Erstellung dieser Systeme große Datenmengen entstehen. Diese müssen gespeichert und gemanagt werden. Dafür hat MicroNova SOLIDWORKS PDM eingeführt - ein verteiltes System über alle Niederlassungen hinweg.

Von der Mechanik zur Mechatronik

Die Software, um die es hier geht, deckt die komplette mechatronische Seite ab, sofern es sich um die diskrete Steuerungstechnik handelt. "SOLIDWORKS hat Anfang der 2010er Jahre erkannt, dass unbedingt ein ECAD Programm ins Portfolio gehören würde." Anstatt das Rad neu zu erfinden hat man nach einem guten und erfahrenen Partner gesucht. Diesen fand man bei der Firma Trace in Form der Anwendung Elecworks.

SOLIDWORKS hat den Kern des Elecworks genommen um daraus SOLIDWORKS Electrical zu machen", so Christos Giannopoulos, Consultat Electrical bei DPS.

Giannopoulos: "Grundsätzlich ist die Schemadarstellung in SOLIDWORKS Electrical auf Augenhöhe mit den Premium E-CAD Programmen. Die Unterschiede zu diesen Wettbewerbern liegen vielmehr in der Einfachheit der Anwendung und somit in der Zeit die man benötigt, um das System zu erlernen“.

Die wichtigsten Neuerungen für SOLIDWORKS Electrical in der aktuellen Version sind:

• Verknüpfungen in Stücklisten: Man kann direkt aus der Stücklistenposition in den Artikeldatenstamm des verwendeten Artikels springen.

• Datendateien zu exportierten PDFs hinzufügen: Damit werden beim Export kompletter Projekte per PDF auch enthaltene Dateien wie z. B. EXCEL, WORD oder PDF mit ins PDF (ja genau, PDF im PDF) exportiert.

• Datenblätter in exportierte PDF integrieren: Genau wie Datendateien, können auch Datenblätter automatisiert ins exportierte PDF integriert werden.

• Überarbeitung der Benutzeroberfläche: Die Benutzeroberfläche kann nun umfassender in der Farbauswahl verändert werden. Auch wurde alles ergonomischer und benutzerfreundlicher umgestaltet.

• Attribut in Ursprung-/Ziel-Pfeilen: Nun kann bei diesen Pfeilen auch das Bauteilkennzeichen des Zielobjektes mit angezeigt werden.

• Anzeige aller Leiternummern in der Mitte der Linie: Das dient der effektiveren und auch schöneren Darstellung. Es kann gewählt werden ob man das in der Mitte der Linie oder jeweils am Anfang und am Ende haben möchte.

• Integration des Electrical Content Porta direkt in der Anwendung: Dadurch muss man nicht die Anwendung verlassen um etwas aus dem Portal herunter zu laden.

Wie sieht die Systemlandschaft bei MicroNova heute aus?

Das Software- und Systemhaus arbeitet mit Floating-Lizenzen, d.h. man kann die Anzahl der Arbeitsplätze nicht direkt an der Anzahl der Bearbeiter festmachen. Waltert: "Auf der 3D-CAD-Seite haben wir fünf Kollegen, die das System primär nutzen. Auf der E-CAD-Seite sind es sieben bis acht Mitarbeiter."

Alles wird im PDM dokumentiert, z. B. Zeichnungen, CAD-Modelle, Elektropläne, Stücklisten, Zusatzdokumente wie Fotos oder Berechnungsergebnisse.

Der Server steht am Hauptsitz bei München, die Clients in den einzelnen Niederlassungen. So sind alle zu jeder Zeit auf dem gleichen Stand. Alles läuft digital, Ausdrucke sind kaum noch nötig. Damit das auch alles reibungslos geht, kommen unter anderem Tools aus dem Software-Baukasten der DPS zum Einsatz "hauptsächlich bei Schnittstellen" wie Thomas Hackenbuchner weiß. Außerdem wurde bei Bedarf der leistungsfähige Service von DPS in Anspruch genommen.

Sebastian Linges hat dafür gesorgt, dass ein sicheres Grundkonzept und eine für den Erfolg notwendige entsprechende Detailplanung entstehen. Im Moment ist man am Feintuning:

Prozesse und Vorgehensweisen müssen noch angepasst werden. Waltert: "Wir sind noch nicht ganz durch, kommen aber gut voran. Man sieht schon, dass die Tools das tun, was sie sollen und die Effektivität steigt!"

DPS verfügt über langjährige Erfahrungen in der Anbindung gängiger ERP-Systeme und bindet diese genau passend in die Konstruktionsprozesse des Unternehmens ein. Neben diesen technischen Paketen hat MicroNova auch die ERP-Lösung, Sage, von DPS gekauft.

"Dass DPS dieses auch noch aus einer Hand liefern konnte, war einer der Gründe, warum wir uns überhaupt für diesen Händler entschieden haben", erläutert Hackenbuchner, "natürlich neben den technischen Gegebenheiten."

"Jetzt sind wir in der Lage, ein integriertes digitales System aufzubauen, von der Konstruktion bis zur Buchhaltung." der Live-Start für Sage soll im Laufe des Jahres '22 erfolgen.

Die Einführungen sowohl der technischen Pakete als auch von Sage erfolgten sozusagen als "Operation am offenen Herzen", d. h. während laufender Projekte. "Wir sind Mittelstand, bei uns gibt es keine großen Einführungsteams, die zunächst einmal alles an Testprojekten ausprobieren, wir machen es direkt mit realen Projekten und reduzieren die Testprojekte auf ein Minimum", erläutert Th. Hackenbuchner. "Während dieser Zeit war der Support von DPS zuverlässig, wir bekommen alle Rückmeldungen schnell und die Antworten waren und sind kompetent" versichert Dirk Waltert.

So kann's weitergehen.

- Karl Obermann, Fachjournalist -