Gesellschafter und Geschäftsführer waren sich einig: man kann nicht nur auf die großen DAX Unternehmen zählen, wenn es um Integration von Flüchtlingen geht. Aber welchen Beitrag kann ein mittelständisches IT Unternehmens mit 360 Mitarbeitern in der Flüchtlingsthematik für die Gesellschaft leisten? Was kann DPS als Unternehmen anbieten, was macht Sinn?
Schulungsangebot mit Solidworks
DPS Software bildet an 27 Standorten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Polen Ingenieure, technische Mitarbeiter und Konstrukteure aus und weiter. Hauptprodukt und Software der ersten Stunde ist bei DPS Solidworks, eine CAD, sprich Konstruktions- Software von Dassault Systèmes. Eine Software, die bereits 3 Mio. Benutzer hat, intuitiv erlernbar ist und als Marktführer im mittelständischen Maschinen- und Anlagenbau gerade von starken Unternehmen in Baden-Württemberg äußert erfolgreich eingesetzt wird.
Aber gibt es überhaupt Flüchtlinge, die sich für eine Ausbildung für diese Software eignen würden? Eine gute Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und deren äußerst kompetenten und engagierten Mitarbeitern, führte bald zu einem ersten Konzeptansatz. Man suchte nach technisch ausreichend geschulten Flüchtlingen, die auch sprachlich bereit waren einem Kurs folgen zu können. Für die Schulung musste ein spezielles Programm entwickelt werden, nebenbei sollten die Flüchtlinge ihr Deutsch verbessern und die Chance haben, das Unternehmen und die Mitarbeiter kennenzulernen. Über den Bedarf am Arbeitsmarkt war man sich eigentlich sicher, aber DPS will auch einen Schritt weitergehen und an die Zukunft der Flüchtlinge nach der Ausbildung denken.
Solidworks Anwender als Partner des Projektes
DPS Software sowie die Agentur für Arbeit sprechen daher gezielt die mittelständischen Unternehmen, die Solidworks nutzen, an. Sie haben die Chance mögliche Mitarbeiter direkt bei DPS kennenzulernen und von der Agentur für Arbeit dazu beraten zu werden.
Der Start
Die Schulung wird vom 17.10. – 30.11.2016 in Leinfelden-Echterdingen, der Firmenzentrale von DPS Software, stattfinden. Die ersten Schulungsteilnehmer sind bereits ausgewählt und angenommen. Alle Bewerber sind Ingenieure mit Berufserfahrung und IT Kenntnissen. „Wir sind begeistert von dem guten Niveau aller Bewerber und sicher, dass es für sie kein Problem sein wird, die Schulung erfolgreich zu absolvieren“, so Geschäftsführer Manfred Gravius. Im Moment gibt es 4 Teilnehmer, aber DPS ist offen für weitere Flüchtlinge, die sich bis zum Start im Oktober bewerben können. Das Programm wird von einer eigens dafür ausgewählten Schulungsleiterin betreut. Sie hat den Schulungsaufbau konzipiert, bereitet „Hausaufgaben“ für die Vertiefung des Stoffes vor und gibt jedem Teilnehmer die Unterstützung, die er benötigt, um Schritt für Schritt selbstständig Konstruktionsaufgaben meistern zu können.
Sie freut sich besonders auf die neue Aufgabe, „Es ist spannend die Schulung mit ganz neuen Vorzeichen und Zielen durchzuführen. Außerdem ist es schön für mich, in der Arbeit an einem sozialen Projekt beteiligt zu sein.“
Das Nachmittagsprogramm nach dem gemeinsamen Essen im Schulungslokal der DPS, wird aus drei Bausteinen aufgebaut: 1. Der Nacharbeit des Schulungsvormittags und der „Hausaufgaben“, 2. dem Deutschkurs, der online absolviert wird, da alle Teilnehmer bereits auf einem B1 und B2 Level sind und vor allem an ihrem Vokabular arbeiten müssen und 3. dem sozialen Teil mit Mitarbeitern der Firma DPS. Hier bietet DPS jedem Mitarbeiter die Chance, sich an einem der Nachmittage bei den Flüchtlingen zu engagieren. Sei es durch einen kleinen Vortrag zum eigenen Hobby, der Präsentation einer typisch deutschen Vorliebe oder einer kleinen Einführung der eigenen Aufgabenbereiche in der Firma. Alle Themen sollen interaktiv behandelt werden, so dass die Teilnehmer lernen, sich in Deutsch über verschiedene Sachgebiete auszudrücken.
Die Chancen stehen also gut für die bereits anerkannten Flüchtlinge, die übrigens bis jetzt alle aus Syrien gekommen sind. Sie sind voller Elan und freuen sich auf einen geregelten Arbeitsalltag und die Chance auf einen zukunftsträchtigen Beruf in ihrem Gastland.